Schredd's Australien Blog

Monday, November 27, 2006

Das war also Sydney. Es hat gut getan hier mal rauszukommen, in eine Großstadt mit all ihren Freaks, ihrem Lärm und ihrer Energie. Wobei Sydney im internationalen Vergleich immer noch “laid back” ist, zudem leicht provinziell, aber dazu später mehr. Auf dem Programm stand natürlich das ganze Touristenprogramm: Harbour Bridge, Opera House, Sydney Tower, Darling Habour usw. Und in der Tat, es war sehr beeindruckend, besonders die Oper, diese australische Ikone. Auch sonst ist das Stadtbild ganz nett, wobei was heisst hier Stadt? Wie es sich für Australien gehört, besteht hier fast alles aus Vorstadt (über diesen Umstand allein könnte man schon ein Buch schreiben; nur so viel: mehr als 70% der Australier besitzen ihr eigenes Haus). Wie auch immer, ich habe mich die meiste Zeit downtown rumgetrieben, mit Ausnahme einer Überfahrt nach Manly, einem Strandvorort; der Ausblick von der Fähre auf den Hafen hat den Umstand, dass die Fährfaschisten nur Ermässigung für Studenten aus New South Wales gewähren, locker wettgemacht. Auch ein netter Ausgleich: Ich habe Sven aus Bremen getroffen, der reist gerade für sieben Wochen durch Australien und Neuseeland. Endlich mal normale Leute, diese ganze Backpackerszene treibt einen ja in den Wahnsinn. Diese oberflächlichen Gespräche mit diesem Lumpenjetset! Das Mitgröhlen von “Wonderwall” in der Hosteldisco! Das Bestreben auch ja nicht irgendwie touristenmäßig rüberzukommen und alles gaaanz toll zu finden! (Ein Gesprächsausschnitt: “Kommst du auch aus Deutschland?” “Ja. Kannst du mir vielleicht sagen, wo hier die Sightseeing-Busse abfahren?” “Häh, das willst du machen?” “Ja” “Echt? Wieso willst du DAS denn machen?” “Muss ich mich jetzt hier für meine Entscheidungen rechtfertigen oder was?!”). Wie auch immer, Sven musste aus seinem Hostel raus – aus irgendeinem Grund war alles in Sydney ausgebucht – woraufhin ich ihm angeboten habe, er könnte doch bei mir pennen. Ich war alleine auf einem Doppelzimmer, um mich in Ruhe auf meinen Vortrag vorzubereiten und besoffenen, “Wonderwall” singenden Engländern und anderem Ungemach zu entgehen. Mit Sven habe ich denn noch zwei Bier getrunken, bis zu dem Zeitpunkt, als eine Coverband in der Kneipe aufgetreten ist. Eine Coverband! Mitten in Sydney! Man könnte das auch als Zugeständnis an die Backpacker verstehen, wobei das mal ein gutes Beispiel ist, wie eine globalisierte Welt ein einziges Mittelmaß schafft. Soviel mal zum provinziellen Teil.


Wie auch immer, ich war ja eigentlich für den Vortrag im Goethe-Institut da. Und man!, was war ich aufgeregt. Zum einen wegen des hochqualifizierten Publikums (u.a. die Direktorin des “Australia Council”, Australiens Behörde für Kulturpolitik), zum anderen, weil es das erste Mal war, dass ich meine Thema der Öffentlichkeit vorgestellt habe. Als aber Andreas Jäger, Repräsentant des DAAD in Australien, auch dann und wann ins Stottern kam, dachte ich mir: Das schaffe ich auch noch. Und so ging alles reibungslos über die Bühne, das Feedback war positiv, der Rest des Abends sehr nett. Was auch am Buffet und an Alkohol auf Steuerzahlerkosten lag. Ich habe mich ein wenig mit dem deutschen Generalkonsul unterhalten, ein paar Worte mit einer Mitarbeiterin des Sydney Morning Herald gewechselt, den IBM Executive für “Portal and Workplace” getroffen (dessen deutsche Frau/ Freundin mir denn auch angeboten hat, ich könnte immer auf der Couch pennen) und Angehörige der Botschaft waren auch da. Für musikalische Unterhaltung hat übrigens Hans Nieswandt gesorgt – einer der Hauptpersonen in Jochen Bonzs Promotion (”Sag mal, kennst du Jochen Bonz von der Uni Bremen? Ich glaube, ich habe deinen Namen mal in einem seiner Bücher gelesen” “Ja klar, ich war einer der Hauptbestandteile seiner Doktorarbeit!”). Was eine kleine Welt! 
Kurzum: Alles gut! Ein sehr netter Trip, interessante Leute, eine schöne Stadt. Ich werde die Tage auch mal ein paar Fotos online stellen, allerdings erst, wenn mein Mac Book wieder aus der Werkstatt kommt, da rattert der rechte Lüfter (wohl kaputtes Kugellager), was auf Dauer recht nervt. Aber für so was gibt es ja Garantie. Dann werde ich auch wieder über ICQ und MSN Messenger zu erreichen sein.
Apropos kaputt, das Auto hat es auch wieder erwischt, des Relais für die Zündspule hat den Geist aufgegeben. Da Abschleppen ja umsonst ist, werde ich gleich mal zum Telefon greifen und jemanden ordern, der das goldene Schlachtschiff zum nächsten Mechaniker bringt... Es nervt ja trotzdem ein wenig, und V8 hin V8 her, ich freue mich auf meinen Mercedes Diesel!


Kleines Update, der Wagen musste nicht abgeschleppt werden, ein talentierter RACQ-Mechaniker hat ihn auch so zum laufen bekommen. Dann eben aus eigener Kraft zur Werkstatt.

Sunday, November 19, 2006


Falls ihr euch wundert, warum es hier so lange keine Updates mehr gab: Ich habe mit dem Schreiben angefangen. Siehe Bild. Mittwoch geht es dann nach Sydney, Gott sei Dank. Schoolies haben gerade angefangen und rauben mir den letzten Nerv! Davon nach Sydney mehr.

Sunday, November 05, 2006

Das hat man davon, wenn man Demokraten wählt: Das Ende der Welt ist wieder ein Stück nähergerückt (siehe Punkt 29). Der Apokalypse ebenfalls zuträglich: Falsche Propheten und hohe Zinssätze. Immerhin: Der Okkultindex ist auf einem Rekordtief. Und überhaupt, als Gott vor 6000 die Welt erschaffen hat, wusste er natürlich auch wann sie ende würde. Und deswegen hatte er natürlich auch DEN Plan wie viel Kohle und Öl er in die Erde stecken würde - bis zum Jüngsten Gericht wird es gerade noch reichen.

Friday, November 03, 2006

Ah, falsch verstandener Minderheiten-Humor. Ich bin ja auch dafür, dass der "Zigeunerbaron" umbenannt wird!

Hier uebrigens ein schönes Beispiel, wo man definitiv keine Todesanzeigen posten sollte.