Schredd's Australien Blog

Friday, April 20, 2007

Das V-Festival: Sehr angenehmes Venue. Ein Golfplatz auf dem Japaner gerne heiraten. Wo auch sonst sollte man ein Festival veranstalten?! Zwischendurch gab es zwar mal Regen, aber die meiste Zeit solide bis herausragende Unterhaltung.
David Johannsen sieht aus wie ein Leder-Muppet und scheint seine Geographie-Kenntnisse dank diverser Chemikalien auf Minimum reduziert zu haben: "You rock, Victoria". Publikum: "Queensland!" Gemurmel auf der Bühne: "It's Victoria, isn't it? …oh – you rock fucking Queensland". Auch sonst waren die New York Dolls, oder was von ihnen übrig ist, einer eher durchwachsene Sache. Ohne Glam und Drag – etwas, was man an 60-jährigen nicht wirklich sehen möchte – bleibt durchschnittlicher Proto-Punk, der vor 30 Jahren vielleicht revolutionär war, heute aber an mehreren Fließbändern produziert wird.

Jarvis Cocker, the thinking woman's sex symbol, hat sich dramatisch in Pose geworfen (endlich mal wieder Showmanship!), um die unangenehme, wenn auch offensichtliche Wahrheit zu verkünden: "Cunts are still running the world!" Allerdings hätte ich mir sein Solo-Album vorher anhören sollen. Und jaja, das mag sicher toll sein, aber ich werde mich nicht dazu hinreissen lassen das Implodieren von Pulp nicht zu bedauern. Kein Indie-Schnösel kann mir erzählen, dass er die nicht lieber gesehen hätte.

Anstatt an dieser Stelle Gnarls Barkley und The Rapture zu loben (*gähn*), erzähle ich lieber die Geschichte, wie ich einen der bekanntesten australischen Songwriter an der deutschen Wurstbude getroffen habe. Dort spielte sich folgender Dialog ab. Er, mit australischem Akzent: "Kommst du aus Deutschland?" "Eh… ja, was… eh hast du, ich meine sie… also waren sie auch mal da?" "My wife is from Regensburg, a really beautiful place! Have you been there?" "Uh, no" "So what are you doing here?" Es folgt der typisch oberflächliche Austausch: Studieren, also eigentlich forschen, schönen Tag noch usw. Bis es auf einmal Klick gemacht hat. Regensburg? Ist da nicht einer der Go-Betweens... Um es abzukürzen, nach kurzer Google-Recherche musste ich feststellen, dass ich mich mit Robert Forster unterhalten habe. Der und sein leider viel zu früh verstorbener Partner Grant McLennan wurden auch mal als die australische Variante von Lennon und McCartney bezeichnet (alternativ auch als "the greatest songwriting partnership working today") und formten bis McLennans Tod den Nukleus der tollen Go-Betweens.
Als Entschädigung gab es immerhin Beck und die Pet Shop Boys. Ja, die Pet Shop Boys. Wunderbare Keyboard-Klassiker, denen ich mich einfach nicht entziehen konnte. Dann schnell rüber zu den Pixies!

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1 Comments:

Anonymous Anonymous said...

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6:06 PM  

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