Schredd's Australien Blog

Saturday, February 03, 2007

Lesen, lesen, lesen und immer an die Fakten fic… Eh, an die Literaturliste denken. Kein Wunder, dass ich hier nichts erlebe (wer weiss auch wozu das gut ist). Nun, der Betreuer/ die Uni fordert's und recht haben sie. So verlief der Australia Day, ein nationaler Feiertag, an dem der Landung der ersten Flotte gedacht wird, recht unspektakulär. Über Bücher gebückt halt und dann abends im Chophouse über das ein oder andere Bier, während die Gedanken um den relativ sorglosen Umgang mit nationalen Symbolen im subkulturellen Kontext kreisten. Überall Flaggen, Sticker usw; ungewohnt aber in der Lockerheit nicht bedingungslos unsympathisch; auch wenn an der Gold Coast natürlich ein Drang zum Hurra-Patriotismus herrscht; zudem markiert dieser Tag gleichzeitig den Beginn der systematischen Unterdrückung der Uhreinwohner. Trotzdem oder gerade deswegen frage ich mich ob Deutschland irgendwann ein ähnlicher Umgang mit nationalen Feiertagen gelingt, ob z.B. eines Tages ohne schlechtes Gewissens der weltweit einzigartigen friedlichen Wiedervereinigung und dem Übergang zu einer gesamtdeutschen Demokratie gedacht wird (zumal ob des Fehlens eines so düsteren Hintergrundes wie bei der "Entdeckung" Australiens)? Auf freudvolle Art und Weise, ohne widerliche rechte Elemente und deren Vereinnahmung von Symbolen, die uns allen gehören? Und ist der so beliebte Lokalpatriotismus nicht eh die spiessigere Version von Patriotismus?

Anyways, um nicht komplett von Videospieltheorien in den Wahnsinn (bzw. die miese Laune/ Misanthropie) getrieben zu werden – lesen, eine halbe Stunde über den Sinn nachdenken, eine weitere halbe Stunde über die Bedeutung für die eigene Arbeit nachdenken – bin ich mit Jenna für einen Tag nach Brisbane gefahren. Endlich mal wieder innerstädtisches Leben; das sollte ich öfters machen. Ich sollte dahin ziehen.

Stattdessen muss ich mich mit der Einschreibung an der HFF rumplagen. Eigentlich müsste ich persönlich erscheinen, aber aus nahliegenden Gründen ist das schwierig – und das haben wir ja noch nie gehabt, und ihre Eltern, ja ob das geht weissichjetztauchnichtgrllllhmmmm… Sie klingen immerhin bemüht. Worauf es mir letzten Endes ankommt, ist ein offiziellerer Auftritt. So will (muss) ich beispielsweise noch ein paar Interviews führen, da ist eine Anfrage per Uni-Email sicherlich erfolgsversprechender. Immerhin erleide ich keine gravierenden Nachteile, sollte die Ostbürokratie meiner neuen Uni sich zu sehr anstellen (notfalls benutze ich halt meine alte australische Uni-Email Adresse).

The good news: Jenna hat fast das Geld für ihr Ticket nach Deutschland zusammen, Mitte August ist es dann soweit. Wie aufregend!! Auch für mich.

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