Schredd's Australien Blog

Friday, April 20, 2007

Ok, da fliegt man einmal zum Great Barrier Reef – und wird mit Wind empfangen. Ja und? Das Problem ist, dass der Ausflug zum Riff zum einen sehr ungemütlich (hohe Wellen, viel kotzen: "Ah, we gotta tell you, it's really windy today. Do you get seasick? No? Well this one will test ya!") und das Wasser auch am Riff sehr aufgewühlt war, ergo die Sicht vom Boot aus war schlecht, was mir fuer meine Eltern sehr leid tat. Von wegen Postkartenpanorama! Ich habe mich trotzdem zum Schnorcheln in die Fluten gestürzt, und wurde die ganze Zeit von einem komischen Gefühl beschlichen. Denn eine meiner Ur-Ängste ist das offene Meer, und unsere Anlegeplätze waren ca. 60 Kilometer von der Küste entfernt. Sobald man sich also umgedreht hat, war da nichts andere als ein dunkles Nichts. So konnte ich auch immer nur ca. 30 Sekunden schnorcheln, dann musste ich mich wieder orientieren, also schauen, wo das Boot ist. Und es nicht da war, wo ich es vermutet habe, schlich gleich Panik in mir hoch. Immerhin habe ich wunderschöne tropischen Fische, Korallen und Seeschildkröten gesehen (leider keinen Hai). Immerhin! Dafür kann man dann auch mal seine Ur-Ängste überwinden.

Mehr Glück hatten wir im Outback. Die Fahrt zum Ayers Rock (aka Uluru) hat mehrere Stunden gedauert, war aber keinmal langweilig – die Landschaft, die Tierwelt (tot und lebendig) war einfach viel zu faszinierend. Papa hat sich allerdings die ganze Zeit beschwert, dass das ja gar keine richtige Wüste wäre. Ist ja alles so grün hier! Das lag daran, dass es in den letzten Wochen sehr stark geregnet hat, die karge Landschaft entsprechend aufgeblüht ist. Und dann natürlich dieser riesige Monolith mitten in der Wüste. Es wird einem erst richtig bewusst, wie gross das Ding ist, wenn man mal davor steht. Und wie steil der Aufstieg ist (haben wir nicht gemacht; wenn auch eher aus Zeitgründen und Höhenangst als spirituellen Gründen. Denn: Das ganze Gebiet gehört den Aborigines, wenn die wollten, könnten die sofort alles absperren und dann ist Sense. Das ist jetzt die Kurzversion, wie so oft im Leben ist die Sache natürlich viel komplizierter). Den Sonnenuntergang dort zu beobachten war ebenfalls sehr erhebend, genauso wie der nächtliche Sternenhimmel in der Wüste (ich kann mich nicht erinnern, wann bzw. ob ich jemals vorher die Milchstrasse gesehen habe).

Auch interessant: Die durchschnittliche Farm im Outback ist mit 3500 km² größer als das Emsland.

Auch Alice Springs, ca. 1500 km von jeder größeren Stadt entfernt war sehr interessant. Sei es jetzt der Alkoholismus der Ureinwohner (tragischer Anblick, wobei laut Auskunft unseres Guides in den letzten Jahren Fortschritte in den Beziehungen zu den Aborigines gemacht wurden), die Basis der Flying Doctors oder die School of the Air (Unterricht per Funk. Ein Schüler ist mehr als 1000 km von Alice Springs entfernt). Und wer könnte jemals die die Kangaroo Rescue Station vergessen!

Überhaupt war es eine sehr schöne Zeit mit meinen Eltern, wahrscheinlich auch ein Grund, warum sie so erschreckend schnell vorbeiging. Und in 3 ½ Monaten bin ich dann ja auch schon wieder zuhause – momentan angepeilter Termin ist der 8.8. (bitte merken für Empfangskomitees etc.). Ich freu mich!

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