Schredd's Australien Blog

Saturday, September 09, 2006

Als ich Nummer sah, dachte ich mir nur: Was wollen die denn schon wieder?! Wir wären acht Tage mit der Miete im Rückstand. Auf unseren Einwand, dass wir vor mehr als drei Wochen ausgezogen wären, war die L.J. Hooker Mitarbeiterin leicht irritiert, gab sich aber mit der Angabe zufrieden. Ergo: So soll's sein, die Nachmieterin zahlt einfach nicht. Jetzt bitte noch im Rausch was abfackeln!
Und sonst so? Natürlich Trauer um Steve Irwin, der Vorzeigeaustralier. Der "Mate", immer in Arbeitskluft, Respekt für die Natur und nicht für Status – ein "Larrikin" – eher im Praktischen zuhause und immer mal für ein Scherz zu haben. Der wahre "Crocodile Dundee" und somit der quintessenzielle Bewohner Down Unders. Das ist wahrscheinlich auch ein, wenn nicht der Grund, warum sein Tod hier so hohe Wellen schlägt – ein Spiegelbild der eigenen Werte (und somit vielleicht auch ein Teil der Selbstversicherung einer jungen, unsicheren Nation) ist verschwunden.
Übrigens, über so einen Rochen bin ich auch mal geschwommen. Ob das jetzt genau die Spezies war, die für den Tod des Crocodile Hunters verantwortlich ist, weiß ich nicht. Aber es war ein Rochen! Das war vor Great Keppel Island, eine Insel noch südlich vom Great Barrier Reef, und ich habe mich – auch dadurch bedingt, dass unter Wasser ja alles ein wenig größer aussieht – sehr erschrocken (wobei der Schreck im Vergleich zu meiner ständigen Haiparanoia noch relativ klein war).
Ein Freund von mir, Espen, hat, als er im Sommer in Norwegen war, mit seiner alten Band ein Album aufgenommen. Es ist eher so die Art Band, die man als Ausrede benutzt, um sich backstage und bei allen sich bietenden Gelegenheiten zu besaufen. Ein einziger Vorwand. Ich sag mal so: Einer der Gitarristen spielt auf einer Seite (was die Presidents of the United States of America mit ihren zwei Seiten geradezu als Prog-Rocker erscheinen lässt). Durch gute Kontakte wird die Single "Welcome to Pussyland" wohl demnächst im öffentlichen Radio gespielt. Bei Espen hat das zu dem Konflikt geführt, dass er wegen der Lyrics nicht weiß, ob er seiner Mutter sagen soll, dass seine Band gerade Airplay hat. Niedlich. Aber irgendwie auch egal. Aber hier passiert eben nicht viel. Ich sitze ca. acht Stunden am Tag auf meinem dürren Hintern und lese, da bleiben aufregende Erlebnisse eben aussen vor.
Wer übrigens die Gold Coast noch mal auf seinem heimischen Fernseher, wenn auch durch den Zerrspiegel diverser Filter, erleben möchte, dem sei "Bondi Tsunami" empfohlen. Von meiner Seite allerdings eher eingeschränkt. Die guten Zutaten sind alle da: Coole Japaner, gute Musik, spektakuläre Surfaufnahmen. Das Ganze ist allerdings in eine sehr grelle Videoclipästhetik verpackt worden, die zwar keine Story transportiert, dafür ab und zu einen Darsteller leicht abgegriffene (wenn auch nett entrückte und nicht unsymphatische) Metaphern aussprechen lässt. 15 statt 90 Minuten hätten es auch getan, wobei dass ein typischer Fall von einem Film ist, der stark polarisiert.

Monday, September 04, 2006

Jaja, morgen kommt dann mal ein ernsthafter Beitrag, mit Dingen, die sich um mein Studium drehen und so... Irgendwie habe ich dazu noch nicht die Zeit gefunden bzw. mit sind gerade ein paar interessante Buecher in die Hand gefallen, die meine Sicht auf ein paar Dinge irgendwie beeinflussen koennten und ich halt keine voreiligen Schluesse ziehen will.

Heute ist ein grosser Australier von uns gegangen. Von seinen Verdiensten mal abgesehen: Interessant, dass sich Stereotypen immer noch am besten verkaufen.